Duden Institute für Lerntherapie - Zentrale
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Lerntherapeutinnen und Lerntherapeuten arbeiten therapeutisch mit Kindern und beraten deren Eltern und Familien. Im Vordergrund steht die Verbesserung der emotionalen Situation und der Lernfähigkeit des Kindes. Der Weg dahin führt über die Entwicklung von Lernvoraussetzungen, den Aufbau grundlegender fachlicher Inhalte und die Veränderung des Lernumfeldes.
Zudem tauschen sich Lerntherapeutinnen und Lerntherapeuten regelmäßig mit den Lehrerinnen und Lehrern ihrer Therapiekinder bzw. anderen beteiligten Fachleuten aus, wenn dies von den Eltern gewünscht wird.
Weitere Tätigkeitsschwerpunkte ergeben sich aus der Zusammenarbeit mit Ämtern und Behörden: In diesem Zusammenhang ist es wichtig, Inhalte und Verlauf der Therapie nachvollziehbar zu dokumentieren und in regelmäßigen Abständen darzustellen.
Schließlich gehören zu den Aufgaben von Lerntherapeutinnen und Lerntherapeuten die ständige Fortbildung sowie die systematische Vorbereitung und Reflexion der therapeutischen Tätigkeit.
Die lerntherapeutische Arbeit mit Kindern, die eine Lese-Rechtschreib-Schwäche oder Rechenschwäche haben, ihren Familien und ihrem Umfeld erfordert besondere Haltungen, die sich im therapeutischen Handeln, der Gesprächsführung, der Gestaltung therapeutischer Beziehungen und auch in der Reflexion über Erfolge und Rückschläge äußern. Eine solche Haltung ist z. B. die unbedingte Wertschätzung, mit der erfolgreiche Lerntherapeutinnen und Lerntherapeuten Kindern und Familien begegnen: Jedes Verhalten – auch das, das als problematisch erscheint – hat subjektiv gute Gründe, die verstanden und berücksichtigt werden müssen.
In der Fachdidaktik und pädagogischen Psychologie vereinen sich das Wissen über den Gegenstand und das Wissen über die kindliche Entwicklung und beziehen sich auf die Fragestellung: Wie kann man – ganz praktisch! – Kinder in Lernprozessen unterstützen und ggf. Lernblockaden lösen? U. a. sind dabei zu berücksichtigen:
- Allgemeine Kenntnisse zu kognitiven, emotionalen und motivationalen Bedingungen des Lernens, beispielsweise zur optimalen Gestaltung des Anforderungsniveaus gestellter Aufgaben, so dass reale Erfolgserlebnisse und Erfahrungen von Selbstwirksamkeit im Problemfach möglich werden.
- Kenntnisse zu den besonderen Bedingungen des Lernens in einem Gegenstandsbereich, z. B. zum Zusammenhang allgemeiner kognitiver Fähigkeiten wie Orientierung und Vorstellung mit der Entwicklung von Einsicht in die Strukturen des Zahlenraums – oder zum Zusammenhang von Lernvoraussetzungen wie der auditiven Unterscheidung lang und kurz klingender Selbstlaute mit der Entwicklung von Einsicht in orthographische Regeln.
- Kenntnisse zu den Hintergründen von Lern- und Leistungsvermeidung und -verweigerung, beispielsweise zu den Ursachen und Auswirkungen einer „misserfolgsorientierten“ Haltung bei Kindern.