Wissenschaftliche:r Mitarbeiter:in (in Teilzeit 50-75%)
Wissenschaftliche:r Mitarbeiter:in (in Teilzeit 50-75%)
Die Friedrich-Schiller-Universität Jena ist eine traditionsreiche und forschungsstarke Universität im Zentrum Deutschlands. Als Volluniversität verfügt sie über ein breites Fächerspektrum. Ihre Spitzenforschung bündelt sie in den Profillinien Light – Life – Liberty. Sie ist eng vernetzt mit außeruniversitären Forschungseinrichtungen, forschenden Unternehmen und namhaften Kultureinrichtungen. Mit über 17.000 Studierenden und mehr als 10.000 Beschäftigten prägt die Universität maßgeblich den Charakter Jenas als weltoffene und zukunftsorientierte Stadt.
An der Fakultät für Sozial- und Verhaltenswissenschaften am Institut für Psychologie ist zum nächstmöglichen Zeitpunkt (frühestens 01.03.2025) eine Stelle als
Wissenschaftliche:r Mitarbeiter:in (in Teilzeit 50-75%)
in Teilzeit (50% / 20 Wochenstunden) befristet bis zum 28.02.2028 bzw. drei Jahre zu besetzen.
Als neues Teammitglied unterstützen Sie unsere Abteilung für Klinische Psychologie des Kindes- und Jugendalters und deren Psychotherapeutische Hochschulambulanz für Kinder, Jugendliche und Familien (PHAK). Damit leisten Sie einen wertvollen Beitrag zum Erfolg unserer Aktivitäten in Forschung, Lehre und psychotherapeutischer Versorgung.
Die Abteilung für Klinische Psychologie des Kindes- und Jugendalters wurde im Februar 2023 unter der Leitung von Prof. Dr. Julia Asbrand gegründet und vertritt einen Forschungsschwerpunkt zu Angststörungen, Depression und Auswirkungen gesellschaftlicher Krisen auf Kinder und Jugendliche. Die Forschung ist überwiegend partizipativ unter Beteiligung von Kindern, Jugendlichen und Bezugspersonen geplant. Die Abteilung setzt zudem einen Schwerpunkt in der Wissenschaftskommunikation. Die im Sommer 2024 gegründete angeschlossene Psychotherapeutische Hochschulambulanz für Kinder, Jugendliche und Familien versorgt Kinder und Jugendliche mit psychischen Störungen in und um Jena und deckt einen essentiellen Teil der Lehre im Psychologiestudium ab.
Die vorliegende Stelle ist in einem durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) geförderten Drittmittelprojekt angesiedelt (Förderkennzeichen 16SV9395). Das interdisziplinäre und praxisnahe Projekt wird in Kooperation mit klinischen (Freie Universität Berlin), technischen (OFFIS an der Universität Oldenburg, Bergische Universität Wuppertal) und industriellen Partnern (Nurogames, Intecsoft GmbH & Co. KG) durchgeführt. Das Ziel des Projektes STARK (Spielerische Therapieunterstützung mit adaptivem Realitätsgrad für Kinder) besteht in der Entwicklung und Erprobung einer interaktiven digitalen und immersiven Technologie, basierend auf evidenzbasierten Verfahren zur Behandlung depressiver Störungen für Kinder im Alter von 9-12 Jahren. Dies dient als niedrigschwellige und schnell verfügbare Erstintervention über 12 Wochen, die die Wartezeit auf einen Therapieplatz im Rahmen eines Stepped Care Ansatzes überbrücken kann. An der FSU Jena entwickeln und untersuchen wir in diesem Projekt die therapeutische Intervention mit besonderem Blick auf die Eltern, die ihre Kinder im Abbau der depressiven Symptomatik unterstützen.
Ihre Einstellung erfolgt befristet auf drei Jahre im Umfang von 50 Prozent. Es besteht nach Absprache die Möglichkeit, während der gesamten Projektlaufzeit die Stelle um 25 Prozent für die Mitarbeit im Bereich der Youth Mental Health Infrastruktur des Deutschen Zentrums für psychische Gesundheit am Standort Halle-Jena-Magdeburg aufzustocken. Im Rahmen dieser Stelle liegt der Fokus ebenfalls auf der Bereitstellung digitaler Interventionen, hier in einem großen, nationalen Netzwerk.
Schwerbehinderte Menschen werden bei gleicher Eignung, Befähigung und fachlicher Qualifikation bevorzugt berücksichtigt.
Haben wir Ihr Interesse geweckt? Dann bewerben Sie sich bis zum 31.01.2025 über unser Onlineformular.
Infos zum Projekt:
Psychische Belastungen und deren Anstieg in den letzten Jahren müssen vermehrt im Kontext multipler Krisen wie Pandemie, Krieg und Klimakrise verstanden werden. Insbesondere Familien mit jungen Kindern berichten erhöhten Elternstress, ein erhöhtes Vorkommen von Gewalt innerhalb der Familien sowie eine hohe psychische Belastung sowohl der Eltern als auch der Kinder. Eine aktuelle Meta-Analyse, zeigt dass gerade depressive Störungen gestiegen sind, mit Prävalenzschätzungen von 25%. Die hohe Persistenz depressiver Störungen im Kindesalter sowie auch die unklare und heterogene Befundlage von Psychotherapien für Depression bei Kindern und Jugendlichen unterstreicht den Bedarf an innovativen Interventionsformen, die insbesondere auch für das Kindesalter entwickelt und erprobt werden, um frühzeitig evidenzbasiert zu intervenieren und der Entwicklung einer rezidivierenden depressiven Störung bzw. einer Chronifizierung und Aggravation der depressiven Symptomatik ins Jugendalter entgegenzuwirken.
Das Ziel des Projektes STARK besteht in der Entwicklung und Erprobung einer interaktiven digitalen und immersiven Technologie, basierend auf evidenzbasierten Verfahren zur Behandlung depressiver
Störungen, für Kinder im Alter von 9-12 Jahren als niedrigschwellige und schnell verfügbare Erstintervention über 12 Wochen, die die Wartezeit auf einen Therapieplatz im Rahmen eines Stepped-Care-Ansatzes überbrücken kann. Zu diesem Zweck werden in STARK die therapeutischen Ansätze (a) Verständnis des Gefühlsdreiecks, (b) Erkennen, Benennen und Regulieren von Gefühlen, (c)
Ressourcenaktivierung und (d) Aufbau positiver Aktivitäten entwickelt. Das STARK-System zielt darauf ab, Kinder multisensorisch (auditiv, visuell, haptisch) beim Umgang mit Gefühlen zu unterstützen, indem Mixed Reality-Technologien mit Gamification-Ansätzen kombiniert werden. Neben kindzentrierten Inhalten sollen auch elternzentrierte Module entwickelt werden, um die Relevanz des psychosozialen Umfelds zu berücksichtigen.
Die digitale Anwendung soll zunächst in psychotherapeutischen Praxen und Ambulanzen zum Einsatz kommen, in denen das System therapieergänzend eingesetzt werden soll.